Luxushotel

Ein luxuriös ausgestattetes Hotel mit allem, was das Herz begehrt.

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Sein Blick schweifte über die große Stadt. Kaylana und Judicael machten nun schon zum dritten Mal halt in Rei. "Kaylana, kommst du mit?" Sacht schüttelte Kaylana seinen Kopf. Judicael schnaufte nur und machte sich von dannen, ging in die Richtung des Badehauses. Mit den Fingern strich Kaylana über die Fensterbank, achtete auf die Lichter der Stadt. Es war schön ruhig in der Nacht. Aber am Tage machte ihm die Hektik zu schaffen. Am liebsten wollte Kaylana weiter suchen. Ein frustrierter Seufzer verließ seine Kehle. Warum suchte er noch einmal? Er musste es Judicael fragen. Aber wie jener meinte war es wichtig, sehr sogar. Irgendwann wollte Kaylana nicht mehr wachen und legte sich zur Ruhe, schlief bis zum Morgen. Als er den Schlaf aus hatte wurde er vom Geruch frischer Brötchen geweckt. Müde setzte sich Kaylana auf und blickte zu Judicael, der gerade ein Crossaint mit Marmelade bestrichen aß. Allerdings stoppte jener als er merkte wie Kaylana ihn ansah. "Guten Morgen.", sagte er. Kaylana nickte nur knapp, gähnte etwas und beobachtete schlaftrunken Judicael weiter. "Tsk... Habe ich Marmelade im Gesicht?", fauchte jener, da er es nicht leiden konnte. Mit dem Finger strich er sich über den Mundwinkel, aber dort war nichts. Kaylana war einfach nur zu müde. Aber das legte sich schnell wieder, er stand auf und ging duschen, zog sich neue Kleidung und räumte seine Sachen zusammen. Obwohl Judicael sehr gerne weiterhin solchen Luxus genießen wollte hielt es ihn nicht von seiner Aufgabe ab. Mit Judicael an seiner Seite verließ Kaylana das Hotel und blickte sich um. Während jener sich auf seine Instinkte verließ studierte Judicael die Karte und notierte sich mögliche Orte. Beides, weder Kaylanas Instinkte noch Judicaels Wissen hatten sie auch nur zu einer Kugel geführt. Irgendwann blieb Kaylana stehen und Judicael rannte gegen ihn, tapste ein Schritt zurück und fauchte Kaylana an, warum dieser stehen bliebe. "Warum... suchen wir was wir suchen?", frug Kaylana und Judicael seufzte, schlug mit dem Buch auf den Kopf von Kaylana. "Habe ich dir nicht gesagt du sollst nicht so viel reden?" Ja, für ihn waren sechs Wörter in Kaylanas Fall zu viel. "Wir beide haben etwas wichtiges verloren und wollen es zurückholen. Das habe ich dir doch schon gesagt. Und da man sieben Personen wiederbeleben kann ist das mehr als nur genug für uns beide." Judicael sah Kaylana nicht in die Augen. Es war keine Lüge, es stimmte alles. Aber er ließ aus dass er dafür starb. Er verschwieg Kaylana, Helen, so viel, dass er sich schlecht fühlte, er es aber für das beste hielt. Kaylana tapste Judicael hinterher, der ihn durch Rei schliff.

Kaylana beobachtete Judicael, wie jener im Zimmer auf und ab ging und zischte. Während Kaylana und Judicael in der Stadt waren hatten sie nichts herausgefunden. Leicht seufzte Kaylana. Aber er sagte nichts, da er glaubte Judicael verstand das Seufzen nur allzu gut. "Wenn es dir auf die Nerven geht mach dich nützlich und mach mir etwas zu Essen!", knurrte der unruhige Lugaru und blickte Kaylana angepisst an. Jener stand auf und strich Judicael über den Kopf, kraulte ihn hinter dem Ohr. Judicael wurde sofort ruhiger, schloss die Augen und sein Schweif zuckte kaum merklich nach links und nach rechts. Judicael selbst merkte nicht wenn sein 'Hund' ihn überkam. Irgendwann setzte sich Kaylana auf das Bett und hatte nachdenken wollen, allerdings schmiss sich Judicael zu ihm auf das Bett, legte sich mit dem Bauch auf Kaylanas Schoss und machte sich lang. Noch immer wedelte sein Schweif hin und her, während er genervt zischte. "Ich schlafe nun. Weck mich nicht oder ich werde wütend." Sanft musste Kaylana kichern. Es hörte sich so falsch an wenn der flauschige Schweif Judicaels dabei hin und her wedelte. Als Judicael eingeschlafen war legte Kaylana ihn richtig hin und deckte ihn zu, ging in die Küche und begann etwas zu kochen. "Helen...", murmelte Judicael im Schlaf. Er sehnte sich nach den alten Zeiten, oder danach das Helen, also Kaylana, wieder friedlich leben konnte und Judicael selbst einfach nur ruhen. Kaylana wunderte sich, wer Helen war, denn er hatte den Namen schon öfters gehört. Aber er wusste auch, das Judicael schon einmal verheiratet gewesen war und von daher vermutete er, dass es Judicaels Frau gewesen war. Es war seltsam. Judicael sprach nie von seiner Frau oder seiner Familie, nie über sich. Es störte Kaylana nicht unbedingt, aber er war doch neugierig und wollte Judicael besser kennen. Trotz des Gefühles dass er Judicael besser kannte als jeder andere auf dieser Welt. Sobald das Essen fertig war ließ es Kaylana auf dem Herd stehen, den Herd allerdings stellte er aus. Er wartete so lange bis Judicael wach wurde ehe er das Essen servierte. Still aßen sie, sagten dabei nichts. Judicael las in seinem Buch und Kaylana aß nur ein klein wenig, stellte den Teller dann weg und ging auf den Hof des Hotels, genoss die frische Luft.

Kaylana erschreckte sich, als er aus der Ferne Rauch sah, merkte, wie hell es dort war. Zuerst packte ihm eine seltsam gewohnte, aber nicht willkommene Angst. Doch als er schwach die Hilferufe von jemanden hörte rannte er los, ohne einen zweiten Gedanken zu verschwenden. Selbst, wenn er Angst hatte, die Angst jemandem nicht helfen zu können war größer als die Angst vor dem Feuer, in dem er einmal gestorben war. Er wusste es nicht mehr. Als er an dem Haus angekommen war blickte er zu der Frau, dann zu einem Jungen der eingeklemmt war. Schnell ging er zu dem Jungen und holte ihn dort raus, hob die Säule(n) an und zog ihn auf seine Arme, setzte ihn neben der Frau ab. Er kniete sich zu den beiden und nahm seinen Pinsel, schloss die Augen und zeichnete mittels seines Astrals Wörter und Zeichen auf. Diese Zeichen verschwanden und ein leichtes Licht umrandete die Wunden der beiden, falls vorhanden, und die Wunden heilten. Ebenso wie auch eine mögliche Rauchvergiftung geheilt wurde. So gerne Kaylana sich nach dem Befinden der beiden erkunden wollte, so wollte er nicht sprechen um möglichen Schaden aus dem Weg zu gehen.

tbc: Villa von Hanen

cf: ville von hanen

Kaylana beobachtete Sozun unbewusst. Oder eher er sah ihn einfach nur an, mit den Gedanken war er wo ganz anders. Als Sozun ihn berührte schloss Kaylana für einen Moment die Augen ehe er Sozun über den Kopf strich. Er zog ihn dann in seine Arme und knuffte den kleinen Knirps mal kurz durch, blickte ihn dann wieder an. "Wie heißt du?", frug Kaylana ihn. Judicael wieder in das Zimmer kam blickte Kaylana automatisch zu ihm, sein Blick... strahlte eine Hilflosigkeit und Hoffnung aus dass es Judicael Stiche in der Brust versetzte, dass er diese Hoffnung mit einem leichten Kopfschütteln zerstören musste. Kaylana schloss die Augen, abermals weinte er bittere Tränen, allerdings tonlos und ohne eine Geste in seinem Gesicht zu zeigen.

cf: villa von Hanen
Sozun blickte vor Kaylanas Brust, als jener ihn knuffte, blickte jenem dann in das Gesicht. Als Kaylana ihn nach seinem Namen frug, musste Sozun die Frage erstmal verarbeiten. "So..", sagte er dann, ihm fiel es schwer zu sprechen, weil er sehr, sehr selten überhaupt etwas gesagt hatte. "So... zun...", sagte er dann ruhig. Auch wenn Sozun nicht verstand, was ein Name überhaupt war. Revil hatte ihm nur eingeprügelt, auf jene Frage mit 'Sozun' zu antworten, und auf 'Sozun' zu reagieren. Deshalb hatte Sozun ein wages Gefühl von Namen, mehr aber auch nicht.

Judicael knurrte. "Kaylana, bau bitte keine Bindung an dieses Kind auf. Wir werden es einem Hem übergeben oder was auch immer, wie alt er auch ist, und ziehen weiter. Vergiss nicht, dass wir nicht alle Zeit der Welt haben!", meinte er nur zu deutlich genervt. Kaylana sah zu Judicael, dann zu Sozun. Er deutete mit dem Finger auf sich. "Kaylana.", sagte er nur. Er fühlte sich jetzt schon erschöpft. Es war nicht viel das er sagte, aber das reichte schon. Außerdem das Feuer und die Frau, die gestorben war... Es machte Kaylana zu schaffen. Judicael war nicht gerade fröhlich drauf, da er komplett von Kaylana ignoriert wurde. Nun, sie hatten wirklich verschiedene Ansichten was manche Dinge betraf, dass sie sich stritten war Alltag. Mit einem hatte Judicael aber recht. Kaylana war verdammt froh dass er Sozun hatte helfen können.

Sozun blickte auf den Boden, sagte aber nichts mehr darauf, da er den Namen nicht ganz wahrgenommen und verstanden hatte. Er schloss nur etwas müde die Augen, schlief so im sitzen ein. Er hatte schon in weitaus schlimmeren Positionen geschlafen. Sein Zimmer hatte ja nichteinmal ein Bett gehabt. Sozun döste ein, fiel dann schlafend zur Seite auf den Boden, schlief tief ein, wie ein Stein.

Kaylana hielt Sozun fest, nahm ihn in die Arme und stand mit ihm im Arm auf. Er legte ihn auf sein Bett. Kaylana schlief sowieso nur wenn er Langeweile hatte. Und da er das erst einmal verdauuen durfte wollte er nicht schlafen. Er deckte Sozun noch zu und seufzte dann leicht. "Du meinst du hast Grund zu seufzen? Wenn uns das Kind aufhält werde es los!" Kaylana sah fast schon überrascht zu Judicael. Jener schnaufte nur und ging aus dem Raum. Kaylana freute es etwas, dass Judicael nicht strickt dagegen war. Judicael wusste noch nicht ganz was er machen sollte, aber das ergab sich mit der Zeit. 'Alles wird wieder gut.', sagte er zu sich selbst. Er versuchte die Ruhe wiederzufinden. Gegen Abend kochte Kaylana und stellte es auf den Tisch. Er wartete auf Judicael dass jener zurück kam und auf Sozun, dass jener aufwachte. Vorsichtshalber wollte er mit Sozun auch zum Arzt. Auch wenn Kaylana ein guter Heiler war war seine Sorge stärker als sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Sozun blickte leicht nach vorne, rührte sich aber nicht. Er hatte noch nicht wirklich verstanden, dass seine Wunden verheilt waren. Aber sein Gesicht färbte sich leicht rosa, weil Sozun sich seltsam wohl fühlte, in dem bequemen Bett, mit der Warmen Decke. Er kuschelte sich in die Decke, blickte aber weiter nur in die Luft und sagte oder tat nichts. Er war es ja nicht anders gewohnt, als still zu bleiben und nichts zu tun.

Kaylana wartete schon eine Weile, aber irgendwann schlossen sich seine Augen und er fiel mit dem Kopf auf den Tisch. Allerdings schlief er nicht, sein Herzschlag hatte nur wieder Aussetzer und deswegen konnte er sich nicht wach halten. Als Judicael wieder in das Zimmer kam blickte er genervt zu Sozun. Knurrend und irgendetwas murmelnd hob Judicael Kaylana auf und schmiss ihn unsanft auf das Bett, deckte ihn aber noch zu ehe er sich an den Tisch setzte und etwas aß, nicht darauf achtend ob Kaylana oder Sozun auch etwas wollten. Sobald es Kaylana besser ging nahm er etwas auf einen Teller und brachte es zu Sozun, hielt es ihm hin. Sagen tat er nichts, das hatte er schon genügend.

Sozun blickte zu dem Teller, setzte sich auf, nahm jenen entgegen und aß schweigend. Er aß komplett auf, auch wenn er nicht so viel Essen wollte, er schon vorher satt gewesen war. Wenn er nicht auf aß, war er bestraft worden, deshalb aß er immer auf. Bei den letzten paar bissen tat er sich schwer, lies es immer ruhig sacken und aß dann erst weiter. Das schlimme daran war, dass die Portion hier größer war, als wie er und sein Körper es gewohnt waren. Weshalb es Sozun besonders schwer fiel. Er spürte wie sein Bauch schmerzte, aß aber weiter, stellte dann den Teller auf seinem Schoß ab und rührte sich nicht.

Kaylana strich Sozun über den Kopf, stand dann auf und nahm den Teller noch mit. Er brachte alles weg und spülte es, auch wenn es ihm schwer viel sich auf den Beinen zu halten. Anders war er es nicht gewohnt. Schnaufend stand Judicael auf, beäugte Sozun überlegend. Dann aber wand er den Blick ab und schmollte. Auch wenn er Kaylana eher als seinen Sohn sah war Judicael eifersüchtig auf die Aufmerksamkeit die Sozun bekam. Er legte sich schlafen, da es ja schon spät war. Kaylana wollte morgen mit Sozun zum Arzt gehen, seine Sorge ließ ihm keine Ruhe.

Sozun rührte sich kaum. Er lies nur den Teller los, schloss die Augen dann und blieb so dort sitzen, wahrscheinlich den Rest der Nacht. Einfach weil er schon viel gedöst und geschlafen hatte. Sozun schlief nie immer nachts. Er schlief, wenn er es brauchte oder wenn er konnte. Und eigentlich döste er immer. Nun war er aber hellwach, weshalb er das tat, was er immer tat wenn er ausgeschlafen war. Sitzen, nichts tun, hier und da etwas dösen.

Während Kaylana wie verhext aus dem Fenster starrte stand Judicael am Morgen auf. Er setzte sich zu Sozun, schnaufte leicht und verschränkte die Arme vor der Brust. Mit dem Schweif wuschelte er in Sozuns Gesicht herum, weil er ihn dazu bringen wollte etwas zu tun nur um zu wissen dass jener nicht hirntot war oder sowas. Essen tat er ja... Vieleicht war er einfach nur dämlich? Judicaels Ohren zuckten nach hinten. Er konnte den Ärger schon riechen, was ihn anpisste. Also fletschte er die Zähne und knurrte Sozun an.

Sozun ignorierte Judcael nicht, aber er reagierte nicht sonderlich auf den Schweif, biss auf dass es etwas kitzelte. Aber Sozun machte nichts, aus Angst bestraft zu werden. Er blickte Judcael an, als jener knurrte, starrte dann aber wieder nur in die Luft, da er nicht verstanden hatte, was ein Knurren beutete, was das überhaupt war, das Geräusch.

"Der Kleine hier ist dumm wie'n Stück Brot. Oder einfach nur verdammt gestört." Kaylana schubste Judicael vom Bett und nahm Sozun behütend in den Arm, verzog den Mund schmollend. Judicael sprang fauchend auf. "Was fällt dir ein!? Ich sage nur die Wahrheit! Curse you!" Angepisst legte Judicael sein Schwert ab und verschwand im Bad. Kaylana nahm Sozun auf den Arm und ging mit ihm raus. Er steuerte den nächsten Arzt an, dort wartete er dann mit Sozun auf seinem Schoss. Er behütete ihn gerade wie ein Küken, einfach weil er Sozun als ein solches sah.

Sozun reagierte nicht auf das was Judicael über ihn sagte, auch nicht wirklich darauf, dass Kaylana ihn beschützte. Er verstand es ja nicht. Aber Sozun nahm es auf, speicherte es. Vielleicht brachte es ihm später etwas. Auch wenn er die Worte nicht verstand, die gesprochen worden waren, lernte Sozun mit jeder Kleinigkeit dazu. Sozun wirkte allerdings doch etwas verwirrt. Wenn auch nur minimal. Denn alles was passiert war seit dem Brand, war neu für ihn, deshalb war er verwirrt. Er blickte aber wieder in die Luft, wartete brav. Dann wurden sie reingerufen. Im Zimmer angelangt, wo der Arzt saß, fielen jenem beinahe die Schuppen von den Augen. Er blickte perplex und verwirrt zu Sozun. "Was macht Sozun hier?!", hauchte er dann verwirrt, sprang auf, blickte den fremden an. Dann erinnerte er sich an den Brand. "Er hat den Brand überlebt?", hauchte er dann verwirrt, und scheinbar auch erleichtert.

Kaylana weitete etwas die Augen, schloss sie aber ruhig und nickte, blickte dann zur Seite. Auch wenn man es sah, er war wieder traurig dass er niemand anderem hatte helfen können. Sich ohne Worte zu verständigen... Kaylana konnte Japanisch, Deutsch, English, Spanisch und Latein, nur das mit dem Wortlos hatte er noch nicht drauf. Also wartete er erst einmal ab, was der Arzt tat.

Der Arzt wirkte überrascht, lächelte dann. "Ich gehe davon aus, dass sie den Jungen nicht kennen?", frug er dann, nahm Sozun, setzte jenen auf dem Bett ab. Er seufzte. "Sozun, Aah.", sagte er. Sozun öffnete den Mund weit und der Arzt schaute hinein. Blickte dann aber zu dem Fremden. "Für Sozun könnte das Feuer das beste sein, was jemals passiert ist.", sagte er dann, während er Sozun weiter untersuchte. Sozun reagierte auf den Arzt, wenn jener Schlüsselwörter sagte. Als er fertig war, verschnaufte er. "Darf ich fragen, was ihr nun mit ihm vor habt? Sozun ist im negativen Sinne ein ganz besonderer Mensch.", sagte er dan, blickte Kaylana an. "Bei ihm ist körperlich alles in Ordnung.", lächelte er dann.

Kaylana seufzte erleichtert. Auf die Frage ob er ihn kannte schüttelte er knapp den Kopf. Dass es Sozun gut ging erleichterte ihn um einiges. "Ich weiß es nicht.", merkte Kaylana knapp an. "Inwiefern Besonders?" Neugierig und besorgt, wegen dem 'negativ', musterte Kaylana den Arzt. Allerdings konnte er sich wage vorstellen was jener meinte. Nur es fehlten Dinge, Erklärungen, warum und wieso, Feinheiten, was genau.

Der Arzt blickte zu Kaylana, nahm dann eine Akte heraus. "Ich kenne Sozun seit seiner Geburt. Er ist 17 Jahre alt.", sagte er dann, blickte etwas durch die Akte. "Sozun hat diese gesammten 17 Jahre in der Villa die verbrannt ist gelebt, in einem c.a 5m² großen Raum.", sagte er dann. "Er hatte kaum Kontakt zur Außenwelt, außer zu mir, zu Revil, seinem Vater, und zu der Frau die ihm immer das Essen brachte. Er hat nichts gelernt, wurde nur am Leben gehalten. Ich habe mich regelmäßig um Verletzungen kümmern müssen...", der Arzt hob Sozuns Oberteil etwas an, man sah am Bauch eine riesige Brandnarbe, die wohl schon lange verheilt war. "Hier hat man ihm auß dem Kamin ein Stück brennendes Holz gegen gehalten.", sagte er dann. "Sozun wurde für das bestraft, was seine Mutter in den Augen seines Vaters falsch machte. Er war die Geisel, um Sozuns Mutter an Revil zu halten.", sagte er dann ruhig, während er Sozun über den Kopf strich. "Er kann kaum sprechen oder verstehen, lesen, schreiben... Geschweige denn dass er wissen hat. Er weiß vermutlich nicht einmal dass er zwei Augen hat. Oder dass er atmet, eben solche Sachen...", der Arzt wirkte bedrückt. "Ich werde ihn in eine Klinik geben.", sagte er dann, da er Kaylana, einem Fremden, dass nicht zumuten wollte. "Vielen Dank, dass sie sich um ihn gekümmert haben.",

Kaylana lauschte dem Arzt. Seine Brust schmerzte. Es schmerzte, soetwas hören zu müssen. Dass soetwas existierte war schon schlimm genug. 'Welcher kranke Bastart kommt auf solch eine Idee?' Als er hörte dass der Arzt ihn in eine Klinik geben wollte ging Kaylana zu Sozun, umschloss ihn vorsichtig mit den Armen und stützte den Kopf sanft auf dessen Kopf. Er schüttelte seinen Kopf sanft. Womit er ausdrücken wollte dass er ihn bereitwillig aufnahm, immerhin hatte Judicael bereits erwähnt dass es ok sei solange Sozun keine Last wurde. Und dass er das nicht wurde, dafür sorgte Kaylana.

Der Arzt wirkte überrascht, seufzte dann aber. Er schloss die Augen, kratzte sich am Hinterkopf. "Dann merken sie sich eins.", sagte er. "Er mag aussehen wie 17, und auch den Körper eines 17 Jährigen haben....", sagte er dann. "Aber vom Verstand, ist er vielleicht 1 Jahr alt... Und sein Körper ist nicht auf diese Welt vorbereitet. Ich vermute dass er keine Ausdauer hat, wahrscheinlich auch kein Immunsystem, und allgemein... ziemlich schwach ist.", seufzte er. "Mal ganz von seinem Verstand abgesehen, ist sein Gesundheitlicher Zustand, sehr fragwürdig.", murmelte er seufzend. Sozun sagte und machte nichts.

Kaylana nahm seinen Pinsel aus der kleinen Tasche die an seinem Kimono befestigt war und malte mit seinem Astral einen kleinen Strich auf die Stirn des Arztes. Jener sollte wohl, trotz dass er wohl nicht verletzt war, die heilende Wirkung merken. Kaylana wollte ihm sagen dass er Heiler war und wohl in der Lage, Sozun gesund zu halten. Gegen Wunden und Krankheiten konnte er etwas tun, ebenso wie er ihn beschützen konnte. Kaylana packte den Pinsel wieder weg. Er schloss einen Moment die Augen.

Der Arzt wirkte überrascht, kicherte dann. "Ziemlich schweigsam....", murmelte er dann leicht, lächelte schwach. "Fein, dann verschwinde, hab auch noch andere die gerne untersucht werden würden.", sagte er grinsend. "Passen sie gut auf ihn auf.", sagte er dann. Sozun blickte zu dem Arzt, welcher jenen anlächelte. "Sozun, pass auf dich auf.", Sozun nickte. Er wusste nicht einmal, was der Arzt sagte, und was Sozun antwortete, es war ihm nur mit der Zeit so eingetrichtert worden.

Kaylana nickte, verneigte sich bedankend bei dem Arzt. Er konnte ja nicht einmal mitteilen dass sein Schweigen einen Grund hatte. Aber das war auch egal. Er wusste zwar, wie er es los wurde, diesen Fluch, aber das war es ihm nicht wert. Still nahm er Sozun wieder auf seine Arme und ging dann aus der Praxis, zurück in das Hotelzimmer welches er sich mit Judicael teilte. Jener saß genervt auf dem Bett. "Können wir weiter?" Kaylana seufzte leicht, deutete mit dem angehobenen Zeigefinger an dass er noch einen Tag bleiben wollte. Fauchend schloss Judicael die Augen. "Nein. Wir gehen heute! Ich möchte nicht noch mehr Zeit verlieren!" Judicael stand auf und befestigte seinen Degen wieder an seinem Hosenbund, blickte zu Sozun. "Ich wette selbst ein Hund wäre intelligenter. Sozun, mitkommen!", rief er und ging hinunter in die Hotellobby. Judicael wollte austesten was bei dem Jungen ging und was nicht. Er kontne sich schon denken dass er nichts wusste. Das merkte er, hatte er schon einen Kaylana gehabt der das Gedächnis verloren hatte und seine eigenen Kinder hatte er auch groß werden sehen. Wenn er helfen konnte ohne sich anstrengen zu müssen ließ er es wohl über sich ergehen. Kaylana sah Judicael hinterher, sagte aber nichts und machte auch nichts.

Sozun blickte auf den Boden, schien... traurig. Wohl auch ein wenig ängstlich. Er stand auf, folgte Judicael. Soetwas hatte Revil immer gesagt, wenn er jenen foltern wollte um Sozuns Mutter zu bestrafen, weshalb Sozun zitterte, wenn auch nur schwach, und unruhig wirkte, obwohl er sonst kaum etwas an Emotionen zeigte. Angst verspürte er, so wie auch schmerz natürlich.

Kaylana tapste Sozun hinterher, merkte dass jener zitterte. Weswegen er dessen Hand nahm und in der eigenen hielt, sanft und zärtlich drückte. Judicael sah zu den beiden, blickte dann Kaylana in die Augen der ihm mit dem Blick ebenfalls Sozuns Hand zu nehmen, um ihn zu beruhigen. "Nur über meine Leiche, du verfluchte Puppe!", knurrte Judicael und ging voran. Das Hotelzimmer war komplett bezahlt worden, weswegen sie einfach nur dort hinaus gingen. Ehe sie aus der Stadt gingen besorgte Kaylana ihnen noch etwas zu Essen und kaufte Proviant ebenso wie einige Decken, denn die, die sie von vorher noch hatten, waren langsam nicht mehr zu gebrauchen. Auch achtete Kaylana immer wieder auf Sozun. Der Arzt hatte schon gesagt das jener wohl keine lange Ausdauer hatte, weswegen er ihn sofort auf den Arm nehmen würde, sollte Kaylana merken dass er müde wurde.

tbc: Nafroc - Dorf der Windmühlen

Sozun blickte auf zu Kaylana. Mit der Zeit verflog seine Hand. Er blickte zu der Hand, blickte dann nach vorne und lief einfach brav Kaylana hinterher. Aber er spürte wie seine Füße immer mehr schmerzten, er kaum noch Luft bekam mit der Zeit. Er war ja noch nie so viel gelaufen. Er hielt die Hand von Kaylana etwas fester, mühte sich ab, brav zu folgen, weil er Angst vor einer Strafe hatte.

- Falls Kaylana ihn auf den Arm nimmt -
Sozun blickte Kaylana in das Gesicht, wirkte etwas blasser und erschöpft, lehnte den Kopf dann an Kaylanas Brust und döste schläfrig wieder ein, schlief dann tief und fest. Sonderlich schwer sollte Sozun ja nicht sein.