Buchhandlung

cf: Die Villa von Kyrie

"Kyrie, guten Morgen!", rief Laila, die Chefin von Kyrie. "Guten Morgen, Laila. Wie geht es dir?" Kyrie deutete einen Handkuss an, lächelte Laila lieblich an. Diese wurde schlagartig rot, kicherte. "Nun, mach dich fertig." Kyrie ging in die Umkleide, zog seinen Mantel aus und anschließend legte er die Schürze an. Dann ging er wieder hinaus, stellte sich an die Kasse und langweilte sich für die erste Zeit, da früh niemand im Laden erschien. Doch nach einer Weile kamen immer wieder Leute dort hin. Mit einem freundlichen Lächeln, welches in diesem Fall wohl von einem Engel war verrichtete er seine Arbeit, es machte ihm Spaß und er freute sich. Dennoch war er mit seinen Gedanken woanders, seine Gedanken waren zwiegespalten.
Als er Pause hatte setzte er sich in das Lager, aß sein Frühstück und las etwas. Doch sah es nur so aus, als las er etwas, eher dachte er nach. Über den nächsten Schritt. >Alles zu seiner Zeit.<, dachte er und grinste breit und fies, jenes Grinsen klang aber schnell wieder ab.

Mit einem lieblich-falschen Lächeln auf den Lippen ging Kyrie wieder seiner Arbeit nach. Als dann endlich Feierabend war ging er noch im Lagerraum mit den Kollegen einen saufen, er trank aber nicht so viel, da seine Alkoholtolleranz nicht sehr hoch war. "Nicht... mehr...", seufzte Kyrie und lehnte sich in seinem Sessel nach hinten. "Ach komm schon, ein bisschen kriegst du noch runter, Kyrie.", lachte Tiknel. Giftig sah Kyrie zu ihm. "Damit ich hier gleich rumkotze? Nein, danke." Tiknel lachte und Kyrie warf ihn mit einer leeren Flasche ab. "Halt's Maul. Arsch." Die Kollegen von Kyrie waren es gewohnt, das Kyrie wenn er besoffen war ein Arschloch war. Wussten aber nicht, dass er das eigentlich immer war. "Hey, Kyrie.", füsterte Zeheira, ein weiterer Kollege von Kyrie. Er flüsterte ihm etwas in das Ohr, Kyrie packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die Wand, grinste breit. "Du weist nicht, was es heißt, es mit mir zu tun, Schätzchen...", kicherte Kyrie aggressiv und lies Zeheira los. Dieser sank seufzend zu Boden und meinte: "Man kann's ja mal versuchen." - "Lass es lieber in Zukunft, Zeheira. Ich bin nicht so, wie ich scheine zu sein." Kyrie lachte etwas beunruhigend, nahm ein Glas Vodka und verabschiedete sich, trank es aus und fiel bewusstlos um. Die Kollegen lachten, feierten noch ein bisschen und brachten Kyrie irgendwann endlich nach Hause.

tbc: Die Villa von Kyrie

cf: Die Villa von Kyrie

Kyrie zog sich um, verrichtete dann wortlos seine Arbeit, räumte die Bücher ein. Abwesend wollte er gerade ein Buch in das Regal stellen, welches allerdings sehr instabil war. Als ein Regalbrett durchknackste und die Bücher ihm um die Ohren flogen legte er schützend die Arme um sich, blickte dann den Haufen auf dem Boden seufzend an. Kichernd kratzte er sich am Hinterkopf. "Sorry, war nicht meine Absicht.", meinte er und räumte sie erst einmal weg, Latu nahm das Regal auseinander und bestellte ein Neues. Kyrie übernahm derweil die Kasse, bediente die Leute und machte selbst dabei ziemlich viele Fehler, weil er so unkonzentriert war. Als sich einige bei Latu beschwerten seufzte er. "Seit nicht so streng mit ihm... Sein Zuhause ist abgebrannt, euch will ich mal in seiner Lage sehen.", meinte er. Die meisten wirkten überrascht, gingen zu Kyrie und betüddelten ihn, welchem das alles zuviel wurde. Er trat den Rückzug an und verschwand im Lager, setzte sich auf einige Kisten und blickte an die schwarze Decke. Es war zappenduster da drinne, genau das, was Kyrie brauchte. Einen Moment für sich...

Am Feierabend tranken Kyrie und seine Kollegen wie immer etwas. Die meisten waren schon ziemlich besoffen, nur Tinkel und Latu waren nüchtern, weil sie noch fahren mussten. Kyrie war lediglich etwas angeheitert, er hatte keine große Lust zu trinken. Still strich er mit dem Finger über den Rand des Glases, blickte abwesend dort hinein. "Oi, Kyrie! Kannst ja bei mir wohnen, ich brauchte schon immer eine Putzfrau!", gröhlte Zeheira, Kyrie seufzte lediglich frustriert, hatte ihn nicht einmal gehört. Tinkel musterte Kyrie, seufzte dann auch. "Oi, Kyrie. Ky-ri-e!" - "Hm?" Nun horchte Kyrie auf, lachte leis. "Tschuldige, bin ...." - "Etwas abwesend, wir merken's.", meinte Tinkel. Kyrie blickte wieder zum Glas, nahm einen Schluck. "Ich weis einfach nicht, was ich machen soll..." Langsam schien Tinkel zu verstehen. "Scheiße... Du bist ja auch forscher, oder?" Nun blickten alle zu Kyrie. Dieser schloss die Augen. "Hast du von zuhause aus geforscht? Ist vielleicht deswegen..." - "Ich habe es abgebrannt, meine Fresse...", knurrte Kyrie und Tränen füllten seine Augen. Die anderen waren still, blickten Kyrie nur perplex an. "Warum?" - "Weil.... Ich nicht mehr weiter weis. Ich bin einfach ausgerastet...." Er lies sich einfach zur Seite fallen, Tinkel hielt ihn fest. "Oi, vorsicht...", meinte er und zog Kyrie zu sich, blickte ihm in die Augen. Kyrie wirkte als heule er jeden Moment los. "Wir saufen jetzt erst einmal den Frust weg. Morgen sieht es wieder anders aus, dann siehst du weiter." Kyrie nickte leicht, lächelte. Er hatte nie gemerkt, wie seine Kollegen so drauf waren, scheinbar hatte er mal Glück mit ihnen. Er nahm sein Glas in die Hand, trank etwas und die anderen jubelten ihn an, er solle mehr trinken, doch Kyrie schmiss sie einfach mit dem Glas ab und schnaufte arrogant. Setzte seine Maske wieder auf, konnte gerade zumindest seine Kollegen nicht runterziehen. Er selbst war ja schon ganz unten.

Kyrie sagte um etwa 2:00 morgens, dass seine Kollegen sich verziehen konnten. Wassie auch taten, alle bis auf Latu. "Was machst du jetzt?" - "Ich gehe etwas durch die Stadt. Übernachten kann ich auch im Laden, ich denke Laila hat da nichts gegen." - "Alter, du bist ein verwöhntes Kind und pennst im Lager des Ladens in dem du arbeitest?" Kyrie gab Latu eine Kopfnuss. "Und? Meine Entscheidung. Ich habe keine Lust auf ein Hotel und ich vertraue niemanden genug, um bei ihm zu übernachten. Nein, nicht einmal dir oder den anderen." Leicht seufzend zog sich Kyrie den Mantel über, ging. Latu verschwand auch nach einer Weile.

Noch ein paar Stunden lief Kyrie durch die Stadt, schaltete einfach einmal ab. Versuchte, zu überlegen was er nun tat. Aber nach einer Weile merkte er, es war sinnlos. Er hatte keinen Punkt an dem er sich orientieren konnte. Der Laden? Es war seine Beschäftigung, wenn er von seinem Leben abschalten wollte, aber nicht sein Leben. Das passte einfach nicht. Das Arzt-sein? Er hatte keine Praxis und auch keine Lust, sich eine zu suchen. Aber was konnte er anderes tun? //Zumindest ist es ein Anfang...//, dachte sich Kyrie....

Im Laden arbeitete er wie gewohnt, alle waren dieses Mal zufrieden gewesen. Nach Feierabend hielten sich alle Kollegen im Lager auf, tranken mal wieder etwas. "Und, jetzt was gefunden?", frug Tinkel kichernd, der dieses mal auch trinken durfte, weil er nicht mit seinem Auto gefahren war sondern mit Latu mit. Die arme Sau durfte dadurch nichts trinken. "Hm.", hauchte Kyrie und lächelte leicht, nahm einen Schluck von seinem Glas und griff dann zu einer Flasche Vodka, mischte es etwas mit Eistee in seinem Glas. "Ja und nein." - "Hä? Jetzt rede doch mal vern+nftig mit mir. Erklär mal diesem Schwachmaten, was genau nun is'." Kyrie kicherte, blickte zu Tinkel. "Ich suche mir erstmal eine Wohnung und auch eine Praxis. Vielleicht lasse ich mir auch das bauen, was ich brauche. Das werde ich noch sehen." - "Ah, dann weiß ich ja, wo ich demnächst zum Arzt gehe, Dr. Eleison.", lachte Tinkel und Kyrie schüttelte schnaufend den Kopf. "Wenn du mit 'ner kaputten LEber zu mir kommst lass ich dich verrecken, Saufnase." Tinkel lachte noch lauter und Latu sah die beiden nur stirnrunzelnd an. "Kyrie..." - "Nein, ich brauche keine Hilfe..." Kyrie stand auf, nahm seinen Mantel und zog ihn sich an, blickte üer die Schulter zu den anderen während er seinen Kragen zurecht rückte. "Ich schaff das schon, glaube mir da mal...", kicherte er und ging....

(Kleiner Skip folgt hiernach, etwa zwei Jahre... *grins*
tbc: Kyries Haus)